Auftraggeber: Magistrat der Stadt Wien, MA 19, an das Architektenteam Schöpfwerk.
Anschrift: 12; Wien, am Schöpfwerk
Gebäudeart: Wohnhausanlage mit Folgeeinrichtungen: Schule, Kindergarten und Tagesheim, Kirche, Einkauf, Bibliothek, usw.
Aufgabenstellung: ein neuer Stadteil, in peripherer Lage, eine Grosswohnanlage mit 2200 Wohnungen, im Zuge der Stadterweiterung
Förderung: Wohnbauförderung
Fertigstellung: 1980
Planung: Architektenteam Schöpfwerk, Federführung Victor Hufnagl, E. Bauer, L. Parenzan, J. Peters, M. Pribitzer, Fritz Waclawek
Bauleitung: Magistrat der Stadt Wien
Ausführende: Generalunternehmerleistungen
Politik: Ausgelöst durch die Ausstellung „städtische Wohnformen“ und der Kritik am Städtebau der 50er Jahre wurde unter Rückbesinnung auf die Wiener Tradition der Wohnhöfe und als Reaktion auf Fehlentwicklungen der 50er Jahre Anliegen wie die Mischung städtischer Funktionen, Verdichtung, Trennung des Verkehrs, viele unterschiedliche Wohntypen und Wohnformen, Vorfertigung, usw. baulich umgesetzt.
Nachbarn: Das ehemalige Kleingartengebiet wurde zu 3/4 zur Bebauung freigegeben, nur der sogenannte „Westring“ wurde nicht realisiert: die auch dort bestehenden Kleingartenanlagen blieben erhalten
Widmung: Bauabschnittsweise und mit fortschreitender Planung wurde – auch um die vorgegebenen Wohnungszahlen einhalten zu können – die Bebauung immer dichter, die Bauten wurden höher und höher, am höchsten im Westring und beim „Hochhaus“, dem letzten Bauabschnitt.
Erschliessung: U-Bahnanschluss, Fussgängerbereiche entlang von Ringstrassen, …
Höhenlage: im Bereich des Auslaufes des Wienerberges gelegen, sollte das Hochhaus nach dem städtebaulichen Gutachten von C.Heil einen weithin sichtbaren Merkpunkt darstellen.
Baugrund: Lehmböden, die durch Auflast stark verdichtet wurden und beim Hochhaus Setzungen bis zu ca 25 cm zur Folge hatten.
Gebäudebeschreibung: Im Rahmen des Konzeptes der Wohnhöfe wurden Bau- und Wohnformen entwickelt, die weit über das zur Zeit übliche hinaus gingen: Maisonettewohnen, Split-level- Wohnen, Terrassenwohnen, flexibles Wohnen, Laubengang-Erschliessungen, Erschliessungen von zentralen Treppentürmen aus, abgetreppte Baukörper, intimere Wohnformen im sogenannten Südring mit den von mir bearbeiteten „Oktogonen“ (Erschliessungsüberarbeitung, Abgehen von den Laubengängen der ursprünglichen Lösung und Orientierung von jeweils 8 Wohnungen auch zu den Höfen – mit dem Charakter halböffentlicher Räume), Bauliche Integration von „Folgeeinrichtungen“ wie den öffentlichen Einrichtungen.
Nutzung: Nutzungsmix
Besiedlung: Durch die Besiedlung wurden für die mittelfristige Entwicklung der Anlage die Weichen gestellt. Wohnungszuweisungen nach sozialen Kriterien, bei gelichzeitiger finanzieller Unterstzützung der neuen Mieter hat Selektionsdruck, Abwanderung und auch die verstärkte Besiedlung mit „Problem-Fällen“ zur Folge gehabt. Diese Politik wirkt bei gleichzeitiger relativer Zufriedenheit der Bewohner mit der Anlage und dem Angebot an Einrichtungen bis heute negativ und ist bestimmend für kritische Haltung vor allem von „Aussenstehenden“.